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Wenn Worte meine Sprache wären.

Ich bin nachdenklich.

So viele Dinge passieren, sagen wir, aber werden sie nicht doch getan?

 

"Was [einst] gewesen ist, das wird [wieder] sein,

und was [einst] geschehen ist, das wird [wieder] geschehen.

Es gibt nichts Neues unter der Sonne."

Prediger 1,9

 

Durch die Masse an Medienberichterstattung bekommt man mittlerweile jedes noch so ferne Unglück mit. Ein paar wenige berichten auch über die guten Dinge, aber was ist wirklich gut? Was ist gerecht?

 

Ich bin sprachlos. Und das nicht wegen der Dinge, die in der Welt passieren. So ist es schon immer gewesen.

Ich habe eine neue Stufe der Stille erreicht.

Ich bin ganz bei Gott und Gott ist ganz bei mir. Da ist Frieden. Keine Sehnsucht. Kein Suchen. Nur Sein. Und nach-denken.

 

Ich denke, den Gedanken nach, die gewesen sind und den Ereignissen, die ich getan habe, die mir getan wurden.

Doch ich denke nicht, dass es doch hätte anders kommen können oder verliere mich im Kreislauf des Denkens wie früher.

Ich bin.

 

Dankbar.

Zufrieden.

Ich habe mich davon gelöst, dass meine Gefühle mich beherrschen. Und ich fühle viel.

Doch es ist mehr als würde der Sturm um mich herum tosen und ich sitze im Boot und habe Ruhe.

Der Sturm tangiert mich nicht, aber nicht auf eine mir-ist-alles-egal-Weise, sondern mehr auf eine so-ist-es-gerade-Weise.

Und das ist nicht gut, aber ich habe keine Macht über den Sturm.

Und ich habe aber auch keine Angst vor dem Sturm, denn er berührt mich nicht mehr.

 

Mein Körper ist noch gezeichnet, von dem, was ist, aber in mir herrscht Frieden.

Das ist gut.

 

Plötzlich kann ich andere hören und sehen, ohne dass ich reagieren oder handeln muss.

Ich kann spiegeln, kann Richtung weisen, Wahrheit sprechen.

Oder kann durch mich hindurch fließen lassen, was Gott sagen möchte.

Worte sind nicht mehr meine Sprache, sondern seine.

Und es sind gute Worte.

 

Ich bin noch ich selbst, und doch bin ich es nicht.

Was für eine großartige Form des Seins.

 

Von daher:

Das Studium läuft gut. Ich lerne viel.

Mit den Kindern ist es wie es mit Kindern halt so ist. Ich halte viel aus.

Und alles andere ist nicht mehr relevant für mein Hier und Jetzt.

 

Ich freue mich auf die Zukunft. Auf Gemeindearbeit in welcher Form auch immer.

Ich freue mich nicht auf die Erwartungen von Menschen und hoffe, dem niemals wieder gerecht werden zu wollen.

Ich freue mich darauf, dass Jesus bald wiederkommt.

Und vielleicht sehe ich ja dich dort. Bis bald.